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Kultur: 30. Händel-Festspiele vom 23. Februar bis 4. März 2007

Diskurs über Schuld und Gnade

(Lä) Ein Kompositionswettbewerb in Rom zwischen Alessandro Scarlatti und Georg Friedrich Händel war 1708 Impulsgeber für Händels "La Resurrezione". Im Abstand von nur vier Tagen finanzierte ein Mäzen die Aufführungen von Scarlettis Oratorien "la Colpa, il Pentimento, la Grazia" und Händels "La Resurrezione". Wie der Auftraggeber Marchese Ruspoldi den Wettbewerb bewertete, ist nicht überliefert.

Fest steht dass das Passionsgeschehen in der Form eines Diskurses über Schuld, Reue und Gnade in seiner Operndarbietung vom Päpstlichen Stuhl als unmoralisch eingestuft und daher verboten war. Trotz der religiösen Thematik der Auferstehung Jesu Christi zog der erst 23-jährige Händel in seinem zweiten Oratorium alle Register der Opernkunst. Die szenische Umsetzung des geistlichen Oratoriums hatte die Händel-Akademie 2005 wissenschaftlich vorbereitet.

Mit der Premiere des selten gezeigten Oratoriums eröffnet das Badische Staatstheater am 23. Februar 2007 die 30. Händel-Festspiele in Karlsruhe.

"La Resurrezione" steht als eine Standortbestimmung sakraler Musik zwischen religiöser Erbauung, repräsentativer Selbstdarstellung und theatralischer Spannung außerdem am 25. Februar und 4. März um 19 Uhr sowie am 27. Februar und 2. März um 19.30 Uhr im Opernhaus auf dem Festspielplan. Peer Boysen führt Regie, Michael Hofstetter dirigiert die Deutschen Händel-Solisten. Eine Einführung findet am Sonntag vor der Premiere am 18. Februar um 11 Uhr im Mittleren Foyer des Staatstheaters statt.

Mit der Oper "Fredegunda" spannt das Badische Staatstheater einen Bogen zu Händels Zeitgenossen, dem Komponisten Reinhard Keiser. Das Gastspiel der Bayerischen Theaterakademie August Everding wird am 28. Februar um 19.30 Uhr im Schauspielhaus aufgeführt und thematisiert den Konflikt um die Ehe des Frankenkönigs Chilperich (539-583) mit der westgotischen Prinzessin Galswintha.

Genau vor 300 Jahren schrieb Händel das allegorische "Il Trionfo del Tempo e del Disinganno". Das Festkonzert ist am 3. März um 20 Uhr zu hören. Zwei Sinfoniekonzerte mit Werken von Händel, Mozart und Bartók am 25. Februar um 11 Uhr und am 26. Februar um 20 Uhr sowie eine Kammerkonzert am 1. März um 20 Uhr mit Kompositionen von Händel, Scarlatti, Corelli und Pasquini ergänzen den musikalischen Festreigen.

In einem "Theatergespräch über Gott und die Welt" haben Besucher Gelegenheit, religiös-philosophischen Fragen zu Tod und Wiederauferstehung nachzugehen und die Thematik anhand der Inszenierung "La Resurrezione" mit Experten zu diskutieren. Die Diskussionsrunde beginnt am 5. März im Mittleren Foyer um 19 Uhr.

Unter anderem auch mit Schülern privater und städtischer Musikschulen ist am 4. März um 11 Uhr im Schauspielhaus das Preisträgerkonzert der Jugend-Barockreihe der Händel-Gesellschaft Karlsruhe zu hören. Karten an der Abendkasse, unter Telefon 93 33 33 und E-Mail: kartenverkauf@bstaatstheater.de.




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