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Geschichte: Vor 250 Jahren erstes "Wochenblatt" erschienen

Fürstliche Anordnungen waren Hauptinhalt

(VS) Am 20. Dezember 1756 wandte sich Michael Macklot, Angestellter bei der Wirsumschen Buchhandlung, mit der Bitte an Markgraf Karl Wilhelm, er möge ihm das Privileg zur Herausgabe einer Wochenzeitung verleihen. Er betonte dabei die Chance, mit dieser Wochenzeitung effizient herrschaftliche Verordnungen im Land zu verbreiten.

Im Gegenzug wünschte Macklot eine kostenlose Postbeförderung der Zeitung und eine Abnahmeverpflichtung für alle Ämter und Ortschaften, um eine wirtschaftliche Basis für das Blatt zu schaffen. Macklot erhielt das Privileg und bereits am 29. und am 31. Dezember 1756 produzierte er zwei kostenlose Probenummern bevor Anfang 1757 die reguläre Produktion begann.

Wie von Macklot angeboten, nahmen im "Carlsruher Wochenblatt" herrschaftliche Verordnungen breiten Raum ein. So wurden in der ersten Ausgabe Regelungen zu den christlichen Feiertagen veröffentlicht. Markgraf Karl Wilhelm ließ den zum Zwangsabonnement verpflichteten Gemeinden befehlen, die Zeitungen zu sammeln und jährlich binden zu lassen, um so mit der Zeit eine Gesetzessammlung zu erhalten.

1782 druckte Macklot ein Generalregister aller bis dahin im Wochenblatt erschienenen Gesetze. Weitere Rubriken in der Erstausgabe betrafen Käufe und Verkäufe, so wurden ein Säbel und Pistolen angeboten oder eine silberne Uhr gesucht. Unter "Sachen so verloren" fand ein entlaufener kleiner schwarzer Hund Erwähnung, unter "Sachen so gestohlen" konnte man von einem Gelddiebstahl aus der Lutherischen Kirche lesen.

Daneben druckte Macklot Anzeigen zum Geldmarkt und Stellenannoncen ab und informierte seine Leser über Lebensmittelpreise, über das Bücherangebot der Wirsumschen Buchhandlung sowie über die Vorlesungen am Gymnasium. Das Blatt war also vorrangig als Medium zur Verbreitung regionaler Informationen gedacht. Nachrichten aus aller Welt enthielt Macklots zweites Zeitungsprojekt, die "Carlsruher Zeitung", für die er im Oktober 1757 das Privileg erhielt.

Die Erstausgabe des Wochenblatts beschloss Macklot mit einem selbst verfassten Gedicht. Es endet mit Versen über das Blatt: "Durch es habe ich das Glück, was von unserm Fürst zu sagen, / Durch es wird dem ganzen Land künftig alles vorgetragen, / Was zum allgemeinen Nutzen, was zum Wohl des Landes dient, / Und dies dauere so lange, als ein Zweig von Durlach grünt!"




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