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Stadtverkehr: Umdenken für Fahrradstraßen

"Das Miteinander finden"

(cal) Ortstermin Herrenstraße zwischen Amalien- und Erbprinzenstraße vor dem Bundesgerichtshof (BGH): Im Oktober wurden hier an einem Tag 2.500 Radfahrer aber nur noch 650 Autofahrer gezählt. In Zusammenhang mit der Einrichtung der Cityroute-Nord und der Verlegung der Cityroute-Süd hat die Stadt dieses Jahr hier eine Fahrradstraße eingerichtet.


Das bedeutet: Radfahrer haben das Sagen. Sie geben das Tempo vor und können auch nebeneinander fahren. Ist eine Fahrradstraße durch ein Zusatzschild auch für Autofahrer zugelassen, dürfen diese sich nur mit "mäßiger" Geschwindigkeit - nach einem brandneuen Gerichtsurteil höchstens 30 Kilometer pro Stunde - fortbewegen.

Die Rechtslage ist also klar - aber noch längst nicht in den Köpfen der Menschen angekommen. Derzeit herrscht auf allen Seiten große Unsicherheit. Autofahrer fahren meist schneller und drücken die Radfahrer wieder an die Seite. Zudem nehmen sie ihnen wie direkt vor dem BGH oft die Vorfahrt. Radfahrer und Fußgänger fühlen sich daher meist sehr unsicher.

"Grundsätzlich wollen wir Gleichberechtigung zwischen allen Verkehrsteilnehmern. Jeder muss sich so verhalten, dass kein anderer behindert oder belästigt wird", stellte Verkehrsdezernent Ullrich Eidenmüller bei einem eigens anberaumten Pressetermin klar. "Aber der Verkehrsraum ist nur beschränkt verfügbar und im Rahmen der Gewichtung des Verkehrs in der Innenstadt haben einzelne Verkehrsarten in bestimmten Bereichen Vorrang."

So wie eben Fahrradfahrer auf Fahrradstraßen. Letztere kann nach der neuen Straßenverkehrsordnung von 1998 jede Kommune beliebig einführen. In Karlsruhe sind es neben der Herrenstraße bisher die Erbprinzen- zwischen Herren- und Lammstraße, der Zirkel zwischen Herren- und Adlerstraße sowie die Hagsfelder Allee vom Parkhaus des Studentenwohnheimes bis zum Hirtenweg.

Auf der östlichen Kaiserstraße beginnt demnächst ein Versuch, der beginnend mit der nördlichen Fahrbahn ihre Tauglichkeit als Fahrradstraße testen soll. Ziel ist es, so Eidenmüller, den Fahrradfahrer auf der Fahrbahn einzugliedern und zu einem verträglichen Miteinander in einem neuem Verhältnis zu finden.

Außer den Fahrradstraßen sind die rot markierten oder mit Piktogrammen versehenen Radwege auf oder neben den Fahrbahnen für die Pedalritter da. Flächendeckend wird außerdem ein Netz von eigens markierten Fahrradrouten aufgebaut, die barrierefrei von den äußeren Stadtteilen in die Innenstadt führen. Jedes Jahr will die Stadt zwei neue ausweisen. Gerade in Arbeit ist die aus Knielingen. 2007 soll die Verbindung von Neureut bis zur Messe Karlsruhe folgen.




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Stadt Karlsruhe 2006 - Inhalt: Presse- und Informationsamt - Web: Medienbüro