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Kultur: Gespräche im Kaffeehaus

Die monatliche Frühstücksrunde im Weinbrenner

(Lä) Frühstücken und über Kunst und Kultur reden, das gibt es als offenes Forum nur in Karlsruhe: Jeden letzen Freitag eines Monats "servieren" Bürgermeister Ullrich Eidenmüller und Kulturreferent Dr. Michael Heck zu Kaffee und Croissants im Café Weinbrenner aktuelle und solche Themen, die Bürgern und Kulturschaffenden auf den Nägeln brennen. Die Kunstakademie und Händel-Festspiele, lokale Literatur und das Popnetz, Karlsruhe als Filmstadt oder Europäische Kulturtage: jeden Monat haben Künstler, Kulturschaffende, Vertreter kultureller Institutionen und Bürger Gelegenheit zum Diskurs, zum Meinungsaustausch von zehn bis zwölf Uhr.

Als Ullrich Eidenmüller und Michael Heck im Jahr 2001 zur ersten Frühstücksrunde baten, blieben noch viele Stühle frei. Spätestens nach der zehnten Veranstaltung mussten Tische zusammen geschoben werden, die Gäste enger zusammenrücken. Mittlerweile haben die städtischen Gastgeber rund 50 Mal mit Besuchern im "Weinbrenner" zusammen Kaffee getrunken, Projekte vorgestellt, Referenten zu Wort kommen lassen, Lob und Kritik eingesteckt und Anregungen entgegen genommen. Das Kulturfrühstück ist zu einem Forum, zu einer Meinungs- und Informationsbörse über aktuelle Themen lokaler Kulturpolitik geworden. Nun mag um zehn Uhr morgens nicht jedem Bürger die Zeit für einen kulturellen Meinungsaustausch gegeben sein, trotzdem wünschen sich die Initiatoren mehr Teilnehmer aus der Bürgerschaft, die sich mit konstruktiver Kritik zu Wort melden und aus Sicht der Besucher von Kunst- und Kulturveranstaltungen Stellung beziehen.

"Die Meinungsbildung aus jeder Sitzung fließt in die Kulturarbeit der Stadt ein", bekräftigte der Kulturreferent, als er am vergangenen Freitag Karlsruhes soziokulturelle Zentren thematisierte. Hat Karlsruhe mit Tempel und Mikado, dem Tollhaus und der Wirkstatt, zu viele soziokulturelle Einrichtungen? Nein, meinte Bernd Kotz von der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren in Baden Württemberg. Jede Einrichtung vertrete andere Ziele. Setzt die Wirkstatt auf ihr Kurssystem, tummeln sich die Tollhäusler im internationalen Künstlerbereich und bieten Auftrittsmöglichkeiten jenseits der großen Veranstaltungshallen. Im Tempel treffen sich Vereine, Gruppen und Initiativen, hier hat sich eine Tango- und Tanzszene etabliert. Das Mikado orientiert sich als soziale Bewegung für kulturelle Quartiersarbeit in der Nordstadt.

Gibt es Resultate als "Nachtisch" zur Kaffeerunde? Ja, meint Ulrike Settelmeyer vom Kulturamt, die das morgendliche Treffen organisiert. Nach einer Themenrunde mit dem Popnetz habe die Stadt eine Anregung junger Musikerinnen aufgegriffen und für 2007 einen Workshop initiiert, bei dem Musikstudentinnen das Grundwissen für die Gründung einer Band, für das Musizieren im Team sowie Vermarktungsstrategien und Kniffe für ihre Bühnenpräsenz vermittelt werden. Auch für die Teilnehmer der Themenrunde "Filmstadt Karlsruhe" dürfte das Frühstück einen angenehmen Nachgeschmack haben: Das Kulturamt will ein Filmbüro als zentrale Anlaufstelle für Filmschaffende einrichten. Das nächste Kulturfrühstück hat am 24. November die "Radiolandschaft Karlsruhe" zum Thema.




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Stadt Karlsruhe 2006 - Inhalt: Presse- und Informationsamt - Web: Medienbüro